2015 - England

1990 gab das Jugend­Jazz­Or­che­ster NRW zum ersten Mal Kon­zer­te in Eng­land. Leeds, die Part­ner­stadt Dort­munds, stand sei­ner­zeit auf dem Rei­se­plan. 25 Jahre spä­ter führ­te die 37. Aus­lands­rei­se des Orche­sters wie­der in die Graf­schaft York­shire. Der Kur­ort Har­ro­ga­te war Aus­tra­gungs­ort des Inter­na­tio­na­lY­outh Festi­val of Music & Per­for­ming Arts, zu dem die Big Band ein­ge­la­den wurde.

Das Eröff­nungs­kon­zert und das ‘Grand Fina­le’ fan­den statt in der 1903 errich­te­ten und 2008 nach sorg­fäl­ti­ger Restau­rie­rung von Prince Charles wie­der eröff­ne­ten ‘Royal Hall’, über deren Ein­gang noch heute deut­lich und in Stein gemei­ßelt das Wort ‘Kur­saal’ zu lesen ist. Die Unter­brin­gung erfolg­te in Gäste­häu­sern des ‘Har­ro­ga­te Ladies Col­le­ge’, einer Ansamm­lung von Gebäu­den, die durch­aus Kulis­sen für einen ‘Harry Potter’-Film bie­ten könnten.

Zusam­men mit Ensem­bles, Chö­ren und Orche­stern aus Kana­da, Kenia, Thai­land und diver­sen Städ­ten Eng­lands prä­sen­tier­te sich das JJO NRW u.a. bei open air-Auf­trit­ten in Innen­hö­fen und auf Pick­nick­wie­sen gepfleg­ter Her­ren­häu­ser in North und West Yorkshire.
Die ‘Metho­dist Church’ in Borough­bridge wurde als wei­te­rer Spiel­ort ausgewählt.

Rich­ti­ge Club­at­mo­sphä­re bot das ört­li­che ‘Crown Hotel’, in dem ein ‘Jazz & Big Band Evening’ ver­an­stal­tet wurde. Das Publi­kum bestand hier größ­ten­teils aus jugend­li­chen Teil­neh­mern ande­rer Festi­val­ensem­bles, die für aus­ge­las­se­ne Stim­mung sorg­ten. Das JJO NRW wurde gebe­ten, mit einer Combo zum Aus­klang der Kon­fe­renz der ‘Natio­nal Union of Tea­chers” (NUT), die par­al­lel zum Festi­val im ‘Har­ro­ga­te Inter­na­tio­nal Cent­re’ statt­fand, auf­zu­spie­len. Die­ser Bitte wurde gerne entsprochen.

Das ‘Leeds Col­le­ge of Music’, bestens aus­ge­stat­tet, gehört zu den füh­ren­den musi­ka­li­schen Aus­bil­dungs­in­sti­tu­ten Eng­lands. Das JJO NRW rea­li­sier­te hier einen Work­shop mit jun­gen Nach­wuchs­jaz­zern. Ste­phan Schul­ze, neben Ste­fan Pfei­fer-Gali­lea ein wei­te­rer Betreu­er des Orche­sters auf die­ser Reise, lei­te­te die Pro­ben zusam­men mit dem bekann­ten eng­li­schen Jazz­mu­si­ker Alan Barnes.

Das Festi­val ende­te in der ‘Royal Hall’ mit einem gro­ßen Abschluss­kon­zert, in des­sen Mit­tel­punkt die Dar­bie­tung einer sog. ‘mas­sed band’ stand. Teil­neh­mer aller Grup­pen wirk­ten mit. Über hun­dert Jugend­li­che prä­sen­tier­ten gemein­sam ‘Eine Nacht auf dem kah­len Berge’ von Mode­ste Moussorgs­ky. Die ehr­wür­di­ge ‘Hall’ war voll­be­setzt, das Publi­kum ging begei­stert mit, Stim­mung ein Biss­chen wie bei ‘Night Of The Proms’ in der ‘Royal Albert Hall’, der gro­ßen ‘Schwe­ster’ in London.

Rund 4 Stun­den dau­ert die Bus­fahrt von Har­ro­ga­te in die eng­li­sche Haupt­stadt. Lon­don war als wei­te­rer Spiel­ort der Orga­ni­sa­to­ren, der ‘Enri­ching Cul­tu­ral Expe­ri­en­ces’ mit Sitz in Chis­lehurst (Kent), ein­ge­plant. Das Orche­ster gab hier ein Kon­zert in der ‘Actors’ Church St. Paul’s, Covent Gar­den’. Höhe­punkt der Tour war dann der Abschluss­auf­tritt in der 35. Etage des Hoch­hau­ses in der ’20 Fenchurch Street’, in der Pres­se ange­sichts sei­ner Form gele­gent­lich als ‘The Wal­kie-Tal­kie’ bezeich­net. Nach oben hin ver­grö­ßern sich hier ste­tig die Flä­chen der Stock­wer­ke, so dass die ober­ste Etage weit über den Grund­riss des Gebäu­des hin­aus­ragt. Ent­wor­fen wurde das Gebäu­de vom uru­gu­ay­ischen Archi­tek­ten Rafa­el Viño­ly. Hier, im sog. ‘Sky Gar­den’, spiel­te die Band mit Blick auf die impo­san­te Sky­line Lon­dons, von der unter­ge­hen­den Sonne mitt­ler­wei­le in röt­li­ches Licht getaucht.

Der Bus­trans­fer vom Hotel in den Lon­don Dock­lands bis zum Flug­ha­fen Heathrow führt quer durch die Stadt von Ost nach West. Die mehr als ein­stün­di­ge Fahrt bot der Band noch­mals Gele­gen­heit, die unver­gleich­li­che Atmo­sphä­re die­ser Welt­stadt zu erleben.

Die Kon­zert­rei­se wurde unter­stützt vom Goethe-Institut.