Auf Einladung des Goethe-Instituts in Rabat gastierte das JugendJazzOrchester NRW vom 26. September - 05. Oktober in Marokko. Es war dies neben Korea die zweite Auslandstour des Orchesters in 2003. Mit einem kurzen Aufenthalt des JJO NRW in der nordmarokkanischen Hafenstadt Tanger während seiner Arbeitsphase in Andalusien in 2002 begann mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Rabat eine rege Korrespondenz mit dem dortigen Goethe-Niederlassung.
Organisation und Durchführung von Jazzkonzerten zählt zu den Schwerpunkten des Goethe-Instituts Rabat, das sich u.a. maßgeblich am traditionellen Europäischen Jazzfestival in der marokkanischen Hauptstadt beteiligt. Es besteht in Marokko ein zahlreiches und sachkundiges Publikum, das Jazz als Ausdruck interkulturellen Austauschs zwischen den Kulturen sehr zu schätzen weiß.
So arbeitete das JJO NRW auf seiner Konzertreise u.a. mit interessierten Jugendlichen des Konservatoriums Rabat zusammen. Ein intensiver Austausch fand zudem mit der privat geförderten Big Band Rabat statt. Hierzu lud ihr Sponsor, zu einer gemeinsamen Probe in sein Privathaus ein.
Die Band nutzte den Aufenthalt in Rabat auch zu ihrer Herbstarbeitsphase. Neue Mitglieder wurden eingearbeitet, neues Repertoire probiert. Das Goethe-Institut stellte hierzu freundlicherweise seinen Vortragsraum zur Verfügung. Vom Hotel ‘Bélère’, in dem die Band komfortabel untergebracht war, waren es nur wenige Schritte zum Probenraum.
Ein für das Orchester sehr beeindruckendes Konzert fand auf Einladung des ‘Club Allemand’ in der Universität ‘Al Akhawayn’ in Ifrane, etwa 200 km östlich von Rabat gelegen, statt. Diese privat geführte Eliteuniversität liegt auf einer Höhe von 1.500 Metern inmitten eines Wintersportgebiets. Wohn- und Studienhäuser sind nach europäischen Vorbild gebaut. In der universitätseigenen Konzerthalle wurde das JJO NRW enthusiastisch gefeiert und mit ’standing ovations’ bedacht.
Aus Anlass des Jahrestages der Deutschen Wiedervereinigung lud der Deutsche Botschafter in seine Residenz. Vor rund 1.000 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Militär präsentierte das Orchester sein Programm. Nach anfänglicher Reserviertheit sprang dann doch der Funke über, und das Publikum - allen voran der Deutsche Botschafter - forderte lautstark Zugaben.
Abschluss der Tour bildete ein Konzert im Kulturzentrum ‘Ben Barka’ in Rabat, eine umgebaute Kirche mit hervorragenden akustischen Eigenschaften; die Big Band spielte unverstärkt. Auch dieses Konzert fand ein begeistertes Echo.
Lobend sei die engagierte und von Spontaneität geprägte Betreuung durch den Leiter des Goethe-Instituts Rabat, Herrn Dr. Dieter Strauss, erwähnt.