Talk To: Linda Ann Davis & Camil­le Buscot

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Die „Talk To“ Reihe des Jugend­Jazz­Or­che­sters NRW (JJO NRW) ging ver­gan­ge­nen Mon­tag in die näch­ste Runde. Online traf sich das JJO NRW mit Linda Ann Davis und Camil­le Bus­cot von der Deut­schen Jaz­z­uni­on mit der Über­schrift: „Gleich­be­rech­ti­gung, Dis­kri­mi­nie­rung und Allyship“.
Wich­ti­ge The­men, die momen­tan erfreu­li­cher­wei­se immer mehr Gehör finden.

Nach eini­gen Begriffs­er­klä­run­gen – „Was ist eigent­lich Allyship?“ - „Wofür ste­hen die Abkür­zun­gen LGBTQIA* und FLINTA*?“ – „Wie wird eine struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­rung defi­niert?“, stell­ten Linda und Camil­le eini­ge Ergeb­nis­se der Deut­schen Jazz­stu­die aus dem ver­gan­ge­nen Jahr vor. Die Geschlech­ter­ver­tei­lung unter Jazzmusiker*innen, die sich in der Umfra­ge zu 71,4% als Män­ner und nur 27,3% als Frau­en und zu 1,3% als ande­re Geschlech­ter iden­ti­fi­zier­ten, gibt zu den­ken: Warum bege­ben sich deut­lich weni­ger FLINTA* als Cis-Män­ner auf den Weg zur Jazz­mu­sik? Mag es damit zusam­men hän­gen, dass 86% der befrag­ten Jazz­mu­si­ke­rin­nen ange­ben, bereits auf Grund ihres Geschlechts dis­kri­mi­niert wor­den zu sein?

Ein reger Erfah­rungs­aus­tausch unter den Mit­glie­dern des JJO NRW folg­te auf die Prä­sen­ta­ti­on der bei­den Mit­ar­bei­te­rin­nen der Deut­schen Jaz­z­uni­on, die ein Thema auf­deckt, über das noch nicht genug gespro­chen wird.
Erschüt­tern­de Geschich­ten und Beob­ach­tun­gen wer­den sowohl von den männ­li­chen als auch den weib­li­chen Musiker*innen geteilt. Ein erster Schritt zur Bes­se­rung die­ses Ungleich­ver­hält­nis­ses kann es sein, mehr gemein­sa­me Auf­merk­sam­keit auf das Thema zu legen. Eben­falls wer­den wei­te­re Tipps und Lösungs­vor­schlä­ge geteilt, die für alle Betei­lig­ten in einer dis­kri­mi­nie­ren­den Situa­ti­on ein Weg­wei­ser zum Umgang mit einer sol­chen sein könnten.
Der Pro­jekt­lei­ter des Jugend­Jazz­Or­che­sters NRW Tho­mas Haberkamp betont: „Stei­gen­de Mit­glieds­zah­len von Jazz­mu­si­ke­rin­nen waren beim JJO NRW die letz­ten Jahre bereits zu beob­ach­ten. Über mehr Bewer­bun­gen von Instru­men­ta­li­stin­nen wür­den wir uns wei­ter­hin sehr freuen.“