Kul­tur­mi­ni­ste­rin Ina Bran­des gra­tu­lier­te den Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­gern von Jugend jazzt NRW

RMS-Superbass (Foto: Kurt Rade)

Das Domic­il in Dort­mund hat eine der am dich­te­sten bespiel­te­sten Büh­nen unter den NRW-Jazz­stät­ten und schon eine bunte Viel­falt von Instru­men­ten und Beset­zun­gen erlebt. Doch als am Frei­tag­abend (1.12.23) drei Kon­tra­bas­si­sten zum Ensem­ble “RMS-Super Bass” zusam­men­tra­ten, schie­nen selbst die ‘alten Hasen’ der Domic­il-Mann­schaft neu­gie­rig zu werden.

Johan­nes Otto, Johan­nes Glen­de und Tri­stan Sorg aus Köln und Dort­mund hat­ten einen Ersten Preis im Wett­be­werb Jugend jazzt NRW gewon­nen und brumm­ten, groov­ten und rock­ten jetzt das Preis­trä­ger­kon­zert. Im begei­ster­ten Publi­kum saß auch Kul­tur­mi­ni­ste­rin Ina Bran­des. Nach dem Auf­tritt trat sie auf die Bühne und gra­tu­lier­te zusam­men mit dem Geschäfts­füh­ren­de Direk­tor der Dort­mun­der Kul­tur­be­trie­be, Dr. Ste­fan Mühl­ho­fer, dem Trio, das im kom­men­den Jahr Nord­rhein-West­fa­len bei der Bun­des­be­geg­nung Jugend jazzt ver­tre­ten wird.

Auch den wei­te­ren Ensem­bles des Wett­be­werbs über­reich­te Ina Bran­des Urkun­den mit herz­li­chen Glück­wün­schen und fünf von die­sen tra­ten spie­lend auf die Bühne. Dar­un­ter der elf­jäh­ri­ge Trom­pe­ter Amon Deeb als Ver­tre­ter eines Duos mit Alma Neth, die aber erkrankt war, wes­we­gen Noah Reis-Ramma, Pia­nist des Jugend­Jazz­Or­che­sters NRW, spon­tan ein­sprang. Man staunt bei jedem Preis­trä­ger­kon­zert, wie flüs­sig spon­tan ent­stan­de­ne For­ma­tio­nen selbst mit ganz jun­gen Musi­ke­rin­nen und Musi­kern spie­len kön­nen. Die Anpas­sungs- und Impro­vi­sa­ti­ons­fä­hig­keit ist eine Tugend die­ses Gen­res, die nicht früh genug ange­eig­net wer­den kann. Amon Deeb schien unter sei­nem Hut auf der Bühne zu ver­sin­ken, doch als er den “Work Song” von Nat Adder­ly anstimm­te, wuchs er zur Büh­nen­per­sön­lich­keit und nahm nach dem Song den Applaus läs­sig entgegen.

Bemer­kens­wert ent­spannt wirk­te auch “Jazz­blood” aus Kre­feld mit der “Cold Duck Time” von Eddy Har­ris. Tim Schra­der, as, Alex Ivan­civ, as, Juli­us Hirscheg­ger, p, Elias Poseg­ga, b, und Leo­nard Kra­mer, dr, beherrsch­ten sou­ve­rän die Bühne und Eddy Har­ris schien ihnen aus dem Him­mel zuzu­zwin­kern. Bei jedem die­ser Preis­trä­ger­kon­zer­te ist Soest ver­tre­ten – das ist eine gute alte Tra­di­ti­on, für die vor allem der stell­ver­tre­ten­de Lei­ter der Soe­ster Musik­schu­le, Patrick Porsch, sorgt. Dies­mal kam das Ensem­ble „Four On The Flour“ vom Hell­weg und forsch stimm­ten Jere­mi­as Vogel, as, Ale­xei Schwarz., p, David Danyi, b, und Flo­ri­an Gasse, dr, “Gdansk” von Paqui­to de Rive­ra an. Das Publi­kum dank­te mit beson­ders viel Applaus für die Soli. Eine wei­te­re Köln-Dort­mun­der Band ist “Four & More”: Mark Mak­sy­m­o­vych, as, Leo­nard Koch, tp, Johan­nes Otto/Lena Lor­berg, b, und Jakob Hein, dr, groov­ten “There Is No Grea­ter Love” von Isham Jones. Aus Duis­burg kam “MS Jazz” mit Noah Küp­pers, g, Noah Krau­se, keyb., Luisa van Sti­p­haut, b, und Ste­ven Poei­ra, dr, sowie dem Titel “Groms­hü“ von Cory Wong.

Den zwei­ten Teil des Kon­zerts gab das Jugend­Jazz­Or­che­ster NRW, gelei­tet von Ste­phan Schul­ze. Auch das ist alte Tra­di­ti­on, und sie dient nicht nur dazu, den Abend auf Kon­zert­län­ge zu brin­gen, sie ver­deut­licht auch, dass die nord­rhein-west­fä­li­schen Lan­des­ju­gend­ensem­bles als Anschluss­maß­nah­men an die Jugend­mu­sik­wett­be­wer­be gedacht sind. Für die her­aus­ra­gen­de Qua­li­tät gera­de auch des Jugend­Jazz­Or­che­sters NRW sorgt schon der Umstand, dass fast alle Mit­glie­der Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger sind, zudem die fach­kun­di­ge päd­ago­gi­sche Arbeit des Lei­tungs­teams. Und so wurde auch diese Kon­zert­hälf­te enthu­sia­stisch ange­nom­men, unter den Soli zumal die furio­sen Wir­bel­win­de von Vibra­pho­ni­stin Car­lot­ta Ribbe.

Orga­ni­siert hat­ten Wett­be­werb und Preis­trä­ger­kon­zert Tho­mas Haberkamp und seine Assi­sten­tin Jule Hardt­mann. Jugend jazzt NRW ist ein Pro­jekt des Lan­des­mu­sik­rats NRW und der Musik­schu­le Dort­mund („Dort­mund Musik“), deren Lei­ter Ste­fan Pro­phet sei­nen Preis­trä­gern per­sön­lich gra­tu­lier­te. Haupt­för­de­rer ist das Mini­ste­ri­um für Kul­tur und Wis­sen­schaft NRW.

Autor: Robert von Zahn, 4.12.2023

Preis­ver­lei­hung Jugend Jazzt 2023 (Kurt Rade)
RMS Super Bass: Johan­nes Otto, Johan­nes Glen­de und Tri­stan Sorg aus Köln und aus Dort­mund (Robert von Zahn)