Das Jugend­Jazz­Or­che­ster NRW spiel­te zum 60. Geburts­tag des “Fritz-Henß­ler-Hau­ses”

Das JJO NRW spiel­te zum 60. Geburts­tag des Fritz-Henß­ler-Hau­ses (Foto Micha­el Wiczoreck)

Lange - genau 13 Jahre - vor Grün­dung des Dort­mun­der Jazz­clubs “domic­il” war das “Fritz-Henß­ler-Haus” (FHH) in der Ruhr­me­tro­po­le, damals noch unter dem Namen “Haus der Jugend”, der zen­tra­le Probe- und Ver­an­stal­tungs­ort des unter der Nazi­dik­ta­tur ver­bo­te­nen Jazz. Hier for­mier­ten sich die ersten Bands, oft unter der Regie des legen­dä­ren Dort­mun­der Musik­schul­lei­ters Rai­ner Glen Busch­mann. Bis heute hat der Jazz sei­nen festen Platz in der Arbeit des FHH. Die Pro­jekt­lei­tung des Jugend­Jazz­Or­che­sters NRW (JJO NRW) sowie der “Ver­ein zur För­de­rung jun­ger Jazz­mu­si­ker in NRW e.V.” füh­ren hier ihre Geschäfts­stel­le. Der NRW-Lan­des­wett­be­werb “Jugend jazzt” wird in Koope­ra­ti­on mit der Dort­mun­der Musik­schu­le und dem Jazz­club “domic­il” eben­falls vom FHH aus organisiert.

Greet­je Kauf­feld (Foto Micha­el Wiczoreck)

Aus Anlass “60 Jahre Fritz-Henß­ler-Haus” wurde am ver­gan­gen Sonn­tag das jähr­lich statt­fin­den­de “Dort­mun­der Big Band-Festi­val” im FHH aus­ge­tra­gen. Unter dem Titel “Vom Blues zum Groo­ve – die unglaub­li­che Geschich­te des Duke Elli­ga­tor”, prä­sen­tier­te das JJO NRW vor­mit­tags zusam­men mit Erzäh­le­rin Bar­ba­ra Over­beck vom Thea­ter Mün­ster ein Jazz­kon­zert für Kin­der. Die Band beglei­te­te “Duke”, einen net­ten, aber ver­fres­se­nen Alli­ga­tor, der in den Sümp­fen des Mis­sis­sip­pis lebt, auf sei­nen Weg durch die Abwas­ser­ka­nä­le nach New York. An der Frei­heits­sta­tue ange­kom­men zieht er anschlie­ßend durch die Clubs der Stadt, lernt berühm­te Jazz­mu­si­ker ken­nen, dar­un­ter auch den berühm­ten Trom­pe­ter mit den “Frosch­backen”. Die ganze Geschich­te endet in einer furio­sen Ses­si­on im New Yor­ker Jazz­club “Oran­ge”.

Das JJO NRW spiel­te zum 60. Geburts­tag des Fritz-Henß­ler-Hau­ses (Foto Micha­el Wiczoreck)

Im Café des FHH fan­den sich am frü­hen Abend ehe­ma­li­ge Mit­glie­der der “Ale City Jazz­band” zusam­men. Diese For­ma­ti­on prob­te schon 1957 unter Anlei­tung von Glen Busch­mann im FHH, ein denk­wür­di­ger Auf­tritt von mitt­ler­wei­le gesetz­ten Her­ren Anfang Acht­zig, die sei­ner­zeit die Dort­mun­der Jazz­sze­ne ent­schei­dend mit­präg­ten. Abends gab es ein kom­pak­tes Big Band-Pro­gramm. Zunächst spiel­te die For­ma­tio­nen der Glen-Busch­mann-Jaz­z­aka­de­mie und des Jaros­lav-Je¾ek-Kon­ser­va­to­ri­ums Prag. Den Abschluss gestal­te­te das JJO NRW, das Greet­je Kauf­feld zu Gast hatte. Die hol­län­di­sche Jazz­le­gen­de, die u.a. mit Toots Thie­lem­ans, Cate­ri­na Valen­te, Kurt Edel­ha­gen und natür­lich mit ihrem Duo­part­ner Paul Kuhn auf­trat, fei­ert in die­sem Jahr ihr 60-jäh­ri­ges Büh­nen­ju­bi­lä­um. Bis Mit­ter­nacht “jamm­ten” dann noch die “Jung­jaz­zer” mit den Dort­mun­der Jazz­le­gen­den der ersten Stun­de. Die­ses genera­ti­ons­über­schrei­ten­de Musi­zie­ren dürf­te ganz im Sinne des ehe­ma­li­gen Dort­mun­der Ober­bür­ger­mei­sters Fritz Henß­ler gewe­sen sein.