Ori­ent trifft Jazz”: Eine Koope­ra­ti­on des Jugend­Jazz­Or­che­ster NRW und Trans­ori­ent Orche­stra auf dem 37. Deut­schen Evan­ge­li­schen Kir­chen­tag in Dortmund

Foto: Kurt Rade

Das Jugend­Jazz­Or­che­ster NRW (JJO NRW) und das Trans­ori­ent Orche­stra zäh­len seit vie­len Jah­ren zum festen Bestand­teil der Kul­tur­sze­ne des Ruhr­ge­biets. Beide Ensem­bles sind die­ser Regi­on stark ver­bun­den, haben ihren Struk­tur­wan­del haut­nah miterlebt.

 
Unter dem Titel „Ori­ent trifft Jazz“ bewar­ben sich beide Klang­kör­per zur Teil­nah­me am kul­tu­rel­len Rah­men­pro­gramm des 37. Deut­schen Evan­ge­li­schen Kir­chen­ta­ges in Dort­mund, der die­ses Jahr unter der Losung: „Was für ein Ver­trau­en“ steht, ein Leit­ge­dan­ke, an dem sich all seine Ver­an­stal­tun­gen inhalt­lich orientieren.
 
Mit die­ser Koope­ra­ti­on fin­det eine Begeg­nung zwi­schen west­li­chem Big­band-Jazz und nah­öst­lich-ori­en­ta­li­scher Musik statt. Die besten Nach­wuchs­jaz­zer des Lan­des NRW tref­fen auf Musi­ker/-innen ver­schie­de­ner kul­tu­rel­ler Her­kunft aus dem Ruhr­ge­biet. Sie haben ihre Wur­zeln in der Tür­kei, im Iran, in Tune­si­en, in Syri­en und in Deutsch­land. Zur Beset­zung gehö­ren west­li­che Instru­men­te eben­so wie ori­en­ta­li­sche; gesun­gen wird in ara­bi­scher und tür­ki­scher Spra­che. Für die­ses Pro­jekt, das seine Pre­mie­re im Herbst 2017 im Dort­mun­der Jazz­club „domic­il“ hatte, wur­den vom Lan­des­mu­sik­rat NRW Kom­po­si­ti­ons­auf­trä­ge vergeben.
 
Zudem arran­gier­ten die drei künst­le­ri­schen Lei­ter des JJO NRW, Gabri­el Pérez, Ste­fan Pfei­fer-Gali­lea und Ste­phan Schul­ze, Werke aus dem Reper­toire des Trans­ori­ent Orche­stras neu. Die Vor­be­rei­tun­gen zu die­sem Pro­jekt fan­den in der Lan­des­mu­sik­aka­de­mie NRW in Heek statt. Dabei hat­ten sich beide Ensem­bles beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen zu stel­len: die jun­gen Jaz­zer muss­ten über unge­ra­de Takt­ar­ten impro­vi­sie­ren, San­tur (per­si­sches Hack­brett), Oud (ara­bi­sche Laute) und Ney (ori­an­ta­li­sche Flöte) jaz­zi­ge Phra­sie­rung und Rhyth­mik adaptieren.
 
Beide Orche­ster, die für ihr lang­jäh­ri­ges und weg­wei­sen­des Schaf­fen mit dem WDR-Jazz­preis bedacht wur­den, dür­fen für sich in Anspruch neh­men, durch ihr Pro­jekt einen wich­ti­gen Bei­trag zur gegen­sei­ti­gen Völ­ker­ver­stän­di­gung bei­zu­tra­gen. Die Aus­ein­an­der-set­zung mit Musik­kul­tu­ren ara­bi­scher, nord­afri­ka­ni­scher und per­si­scher Prä­gung geschieht auch vor dem Hin­ter­grund zahl­rei­cher Schutz­su­chen­der aus den betref­fen­den Län­dern, die in Deutsch­land und NRW um Auf­nah­me ersuchen.
 
Das Kon­zert fin­det statt am 21. Juni 2019, 20:00, Halle 2 der Dort­mun­der Westfalenhallen.